Motor traf, in einem für den weiteren Saisonverlauf richtungsweisenden Spiel auf den Tabellennachbarn aus Lichtenberg. Bei dem schweren Programm der nächsten Wochen, war ein Punktgewinn sehr wichtig, heraus kam eine der depremierendsten Niederlagen, die sich Motor in den letzten Jahren vor eigenem Publikum erlaubt hat. Bereits von der Anfangsaufstellung her, agierte Motor trotz aller Bemühungen in der Offensive fast chancenlos. Wärend Rafte Ates (wie immer bei großen und laustarken Abwehrspielern) überhaupt keine Chance hatte, fehlte der, als Sturmspitze aufgestellte Mathias Schilling auf der Position des Spielmachers, wo er von Steffen Sasse nicht ersetzt werden konnte.
Von einem Treffer in den Anfangsminuten -der wegen Abseits nicht gegeben wurde- abgesehen, fehlte es an jeder Durchschlagskraft.
Die Abwehr fiel, nach dem etwas unglücklichen Führungstor des Gastes (Abstimmungsfehler nach einer Ecke) förmlich auseinander und wurde ein ums andere mal überlaufen. Bei den Toren zum 0:2 und 0:3 , noch vor der Pause, machte jeweils ein Angreifer gleich zwei Motor Abwehrspieler zu Statisten. In der zweiten Halbzeit wurde Motor , von den nun mehr auf abwartend spielenden Berlinern regelrecht vorgeführt. Die in Sachen Ballsicherheit und Organisation hoch überlegenen Gäste konnten sich den Ball locker zuschieben, wärend Motor nur noch plan- und chancenlos hinterherhastete. Erst als sich die ersten zu deutlichen Lässigkeiten bei Lichtenberg einschlichen, kam es zu einigen Gelegenheiten, das Ergebnis zu korregieren. Aber entweder das Tor wurde verfehlt oder man scheiterte am sehr guten Lichtenberger Keeper. Zu allem Überfluß, stellte sich Torsten Maerz, nachdem er vom Gegenspieler hinter Auslinie angeschossen wurde, ungeschickt an und kassierte wegen eines Stupsers mit beiden Armen die Rote Karte. Kurze Zeit später, nachdem Christian Stelse bei einem Konter, durch ein etwas zu spätes Hinauslaufen, das Abseits aufgehoben hatte, brachen drei Lichtenberger Stürmer durch, wovon der Ballführende sicher zum 0:4 einschob. In der Schlußphase bekam Motor noch einen Foulelfmeter zugesprochen, den - sympthomatisch für das ganze Spiel- der eingewechselte Michel Jahn auch noch vergab.
In dieser Verfassung ist Motor ein klarer Abstiegskandidat und es sollte begriffen werden, das man Oberliga Fußball in Eberswalde nur erhalten kann, wenn sich schnell etwas ändert. Das die Mannschaft heute keine Werbung dafür betrieben hat ist klar, aber auch von den Rängen gab es heute Angriffe auf die eigene Mannschaft (zum Teil sehr persönlich gegen einzelne Spieler) die einer Mannschaft aus der eigenen Stadt nicht entgegengebracht werden dürfen. Die Reaktion Mathias Schillings bei seiner Auswechslung, zeigte dabei deutlich, warum es Auswärts seit Jahren besser um die Moral der Truppe bestellt ist als bei Heimspielen. Die Fans, die das Team noch vor vier Tagen sehr gut unterstützt haben, blieben weitgehend stumm und verbreiteten auch dadurch eine Anti-Stimmung wie sie kein Verein auf Dauer aushält. Es ist zu befürchten, das nach der Partie , viel auseinanderfällt was bisher immer die Stärke von Motor Eberswalde ausgemacht hatte.
Motor spielte mit:
Pospieczny
Aßmann - Wiedemann - Maerz (60.ROT)
Wendell - Germer - Rauch - Musick - Sasse
Ates (65.Stelse) - Schilling (65.Jahn)